Machtkampf in der Beziehung lösen.
Streit ist ein Schlagabtausch auf Augenhöhe.
Nicht schön.
Belastend.
Er bringt die eigene Position zum Ausdruck.
Es geht um die Sache, die man durchboxen will.
Machtkampf kämpft NICHT FÜR etwas.
Machtkampf hat die SCHWÄCHUNG des anderen zum Ziel.
Machtkampf ist Vernichtung auf Raten.
Und die Art und Weise, wie er ausgetragen wird,
sagt primär etwas über den aus, der ihn führt.
Machtkampf basiert auf Drohung.
Manchmal offen und gewaltvoll.
Meist verdeckt und hinterhältig.
Er verdreht und verschleiert die Forderungen
und stellt sie als zu erfüllende Pflichten dar.
Er beharrt auf das Recht zu Bekommen
und droht mit Sanktionen.
Ignoranz.
Gewalt.
Liebesentzug.
Verweigerung von wichtigen Ressourcen.
Kontaktabbruch.
Schuldzuweisung.
Abwertung.
Machtkampf ist emotionale und psychische NÖTIGUNG.
Gehören da nicht immer zwei dazu?
Einer, der es macht.
Und einer, der es mit sich machen lässt?
Ja und Nein.
Ja.
Es gibt eine Möglichkeit, die wir nur all zu leicht übersehen.
Die zu GEHEN, wenn unsere Grenzen wiederholt missachtet werden.
Nein.
Weil die Fesseln des Machtkampfes oft nur schwer zu erkennen sind.
Die Schwächung, die er auslöst, aktiviert die Suche nach Rückhalt.
Wenn Täter und Bezugsperson ein und die selbe Person sind,
schnappt eine emotionale Falle zu,
die nur sehr schwer zu erkennen und zu durchbrechen ist.
Machtkämpfer trachten danach,
Abhängigkeit zu erzeugen, bevor sie zuschlagen.
Der Chef. Die Vorgesetzte.
Der Partner. Die Partnerin.
Der Kollege. Die Freundin.
Der Vater. Die Mutter.
Machtkampf ist nicht an ein Geschlecht gebunden.
Es wird immer einen Preis kosten,
den Machtkampf zu durchbrechen.
Das lässt uns zaudern, abwägen, hoffen.
Aber was ist mit dem Preis,
den wir zahlen, wenn wir bleiben und erdulden?
Wo sind wir geblieben?
ERMÄCHTIGUNG
ist der einzige Weg aus dem Machtkampf.
Vertrauen in die eigene Kraft.
Ein Recht auf eine wertschätzende Behandlung haben.
Jemand sein dürfen.
Die Macht,
die wir jemand über uns gegeben haben
wieder zu uns zurück nehmen.
Und JA zu UNS selbst sagen.
Text: Sonja Ebner 2014