Eine bewusste Entscheidung für einander treffen:
Gute Beziehungen bauen auf der Entschlossenheit für einander.
In jeder noch so glücklichen Partnerschaft gibt Träume und Wünsche, die sich nicht verwirklichen lassen. Den perfekten Partner, der alle Bedürfnisse erfüllt, gibt es nicht. Und auch das Leben bietet keine uneingeschränkten Möglichkeiten. Verzichten und sich beschränken können ist wohl eine nötige Fähigkeiten, um eine dauerhafte Partnerschaft aufrecht zu erhalten.
Aber muss man sich demnach verbiegen, um in Beziehung zu bleiben? Muss man permanent unerfüllte Bedürfnisse in Kauf nehmen, um die Partnerschaft nicht zu gefährden? Soll man bleiben, auch wenn man das Glück wo anders zu finden scheint? Entsprechen langjährige Beziehungen überhaupt noch der heutigen Zeit? Und ist es das überhaupt Wert?
Das ist eine Frage, die nur jeder für sich selbst beantworten kann.
Vielleicht gibt es aber doch einen Weg, der innere Erfüllung nicht in einem Widerspruch zu langjährigen und dauerhaften Beziehungen stellt, sondern sinnvoll mit einander vereint.
Es ist die Struktur des Gehirns, die wir dafür nützen können. Denn es geht so lange auf die Suche nach Möglichkeiten, so lange wir Träume haben. Je länger wir etwas suchen (und nicht finden), desto dringlicher spüren wir die Sehnsucht. Dann ist es meist nur eine Frage der Zeit, bis der Verzicht unerbringbar groß erscheint und es zu einer inneren Kündigung kommt. Das wiederum verschlechtert die Beziehungsqualität und nährt die Sehnsucht und wir stehen vor der Frage: Gebe ich mich auf, oder die Beziehung?
Die Kunst liegt darin, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Und dafür braucht es eine bewusste und umfassende Entscheidung zu einem Miteinander. Es geht dabei weniger um ein Versprechen dem anderen gegenüber, als um ein innere Abmachung mit sich selbst. Jede Entscheidung für etwas, ist auch eine Entscheidung gegen etwas anderes und beinhaltet immer auch einen Verzicht.
Und darum will so eine Entscheidung gut überlegt sein. Leidenschaft und Anziehung alleine reichen dafür nicht aus. Auch Fragen wie: Passen unsere Vorstellungen vom Leben zu einander? Haben wir gemeinsame Ziele und Pläne? Gelingt es uns, miteinander zu leben? gehören in diese Entscheidung mit einbezogen. Je besser wir uns selbst und unsere Bedürfnisse kennen und je mehr wir in der Lage sind, uns auch unangenehmen Fragen zu stellen, bevor wir so eine Entscheidung treffen, desto größer ist die Gültigkeit in weiterer Folge.
Vielleicht kommen wir zu dem Schluss, dass wir sie nicht treffen können, oder wollen. Auch das kann ein Ergebnis dieses inneren Klärungsprozesses sein. Ich halte es für das kleinere Übel im Vergleich zu einer halbherzigen Entscheidung, die von Beginn an faule Kompromisse beinhaltet.
Wenn es aber so ist, dass wir uns (nach angemessener Zeit) aus vollem Herzen und unter Einbeziehung realer Gegebenheiten dazu entscheiden, einen gemeinsamen Weg mit diesem einen Menschen gehen zu wollen, dann ist so eine bewusste Entscheidung einer der Hauptfaktoren für das dauerhafte Gelingen. Und zwar in der Art und Weise, dass es uns erfüllt und nicht beschränkt.
Denn die Suche ist für beendet erklärt worden und das Unterbewusste hält sich daran, in dem es vermehrt und vorrangig nach eine der Erfüllung von Bedürfnissen innerhalb der Beziehung sucht. Hinzu kommt, dass eine wechselseitige Verbindlichkeit die nötige Sicherheit schafft, um sich dem anderen in seinen Wünschen und Bedürfnissen an zu vertrauen. Und das wiederum fördert das gemeinschaftliche Finden von Wegen, die diesen Wünschen und Bedürfnissen gerecht werden.
Dieser Umstand verhindert nicht, dass wir zeitweise an Punkte kommen, wo wir uns unverstanden, ungeliebt oder unbeachtet vor kommen. Und es entsteht im Gehirn auch automatisch eine Suchbewegung nach einer Lösung für diese Probleme. Aber diese Suche fokussiert sich eben vorrangig auf Lösungen innerhalb der Beziehung und Wege diese gemeinschaftlich zu finden.
Manchmal kostet das auch Mühe, oder Überwindung.
Aber die Liebe, für die wir uns entschieden haben, stellt die Kraft dafür mehr als reichlich zur Verfügung.
Ich bitte um Infos zur Paartherapie. Viele Grüße Thomas Dieringer